Nachtland
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Schauspielhaus Salzburg, 2023
Philoctetes
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Athens Epidaurus Festival, 2023
Perfetti Sconosciuti
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Schauspielhaus Salzburg, 2022
Destinyland – A Digital Odyssey
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Achilleion Museum Corfu, 2021
Tom in Greece
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Onassis Cultural Center Athens, 2019
Die Migrantigen
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Theater in der Josefstadt Vienna, 2019
Breakfast at Tiffany`s
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Staatstheater Schwerin, 2018
Planet der Waffen
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Volkstheater Wien, 2018
Revolutionary Ways to clean your Swimmingpool
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National Theatre of Greece, 2018
Ein idealer Mann / An Ideal Husband
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Staatstheater Kassel, 2017
Schöne Bescherungen / Season`s Greetings
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Landestheater Niederösterreich, 2016
Είμαι σαν εσάς... / Ich bin wie ihr...
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ETERIA FILON Thessaloniki, 2016
Brooklyn Memoiren
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Volkstheater Wien, 2016
ASTEGOΣ und die Rache des Aristophanes
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Max Reinhardt Seminar Wien, 2016
Der nackte Wahnsinn
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Theater Oberhausen, 2015
Familienszenen
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Landestheater Niederösterreich, 2015
Der Stein
Der Stein
Residenztheater München, 2014
Grieche sucht Griechenland
Grieche sucht Griechenland
Residenztheater München, 2014
Hedda Gabler
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Schauspiel Leipzig, 2014
Bunbury
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Duesseldorfer Schauspielhaus, 2013
Die Tigerin
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Burgtheater Wien, 2013
Greece : Austria—Ein Streitspiel!
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National Theatre of Northern Greece, Thessaloniki / Schauspielhaus Graz, 2013
Bezahlt wird nicht
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Theater Oberhausen, 2013
Don Carlos
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Staatstheater Mainz, 2012
Amphitryon
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Theater Oberhausen, 2012
Die Katze auf dem heißen Blechdach
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Staatstheater Mainz, 2012
Die Odyssee
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Kunstuniversität Graz, 2012
Medea
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Düsseldorfer Schauspielhaus, 2011
Der goldene Drache
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Schauspielhaus Graz, 2011
Iphigenie auf Tauris
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Theater Oberhausen, 2011
Eine Sommernacht
Eine Sommernacht
Burgtheater Wien, 2010
Jenseits von Eden
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Theater Heidelberg, 2010
Die Seemannsbraut
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Brucknerhaus Linz, 2010
Peer Gynt
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Max Reinhardt Seminar Wien, 2009
Liebesgeschichte
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Max Reinhardt Seminar Wien, 2009
Wer hat Angst vor Virginia Woolf…?
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Max Reinhardt Seminar Wien, 2009
Lysistrata
Lysistrata
Max Reinhardt Seminar Wien, 2008
Schwimmen wie Hunde
Schwimmen wie Hunde
Max Reinhardt Seminar Wien, 2007

Düsseldorfer Schauspielhaus

2013

Bunbury

von Oscar Wilde

Premiere: 13.12.2013

Regie: Sarantos Zervoulakos
Bühne und Kostüme: Thea Hoffmann-Axthelm und Raimund Orfeo Voigt
Musik: Wojo van Brouwer
Dramaturgie: Almut Wagner

Mit Tina Engel, Claudia Hübbeker, Stefanie Rösner, Stefanie Reinsperger, Christoph Schechinger, Ingo Tomi, Marian Kindermann, Wojo van Brouwer

Pressestimmen

 

Bunbury - Sarantos Zervoulakos inszeniert das Substrat von Oscar Wildes Komödie in Düsseldorf.

Von Martin Krumbholz, www.nachtkritik.de vom 13.Dezember 2013

(...)Warum bloß ist ausgerechnet dieses Reclam-Heftchen so zerlesen, das einen derart unwürdigen Gegenstand enthält? (...)Die Antwort lautet: Weil dieser "Bunbury" so ziemlich das Witzigste, Brillanteste ist, was je für die Bühne geschrieben wurde.
(...)Nie wurde ein Sprengsatz derart lässig gezündet.

Ernster nie zwinkerte das Aug'

Der 1980 in Thessaloniki geborene Regisseur Sarantos Zervoulakos geht die Sache mit einer ähnlichen und, wie sich zeigt, begründeten Nonchalance an.(...)Die Gesellschaftskomödie wird auf ihr Substrat hin entblößt. Die Pointen können nun knallen und beißen, und sie tun's, wenn auch zunächst in bedächtigem Modus - ohne Rücksicht auf ein vermeintlich genrespezifisches "Timing".

Temperaturunterschiede

(...)Der Kunstgriff, den Zervoulakos anwendet, ist auf den ersten Blick prekär. Denn er inszeniert das zentrale Quartett in je eigenen Temperaturen. Das funktioniert, weil dem Regisseur ausgezeichnete Schauspieler zur Verfügung stehen. So spielt Ingo Tomi den Algernon als Clown, mit einer deutlichen, quasi "epischen" Distanz zur Figur. Christoph Schechinger dagegen gibt John Worthing - das Landei, das sich in der Stadt amüsieren will - mit einer allenfalls subtilen Ironie, ganz unepisch, beinahe "psychologisch". Die Frauen wiederum steuern noch einmal je eigene Nuancen bei. Stefanie Rösner kehrt als Gwendolyn konsequent die Künstlichkeit, das Posen- und Allürenhafte ihrer Figur hervor, während Stefanie Reinsperger als Cecily das Rollenklischee des renitenten jungen Mädchens bedient.

(...)Doch durch die individuelle Färbung der Figurenporträts setzt der Regisseur einen Prozess in Gang, der sich als dynamischer erweist, als eine genrekonforme Inszenierung "aus einem Guss" es sein könnte. Tina Engel als giftige Lady Bracknell und Claudia Hübbecker als schrullige Gouvernante bleiben dabei brav (und souverän) ihren Rollentopoi verpflichtet; auch die Mechanik der Handlung verliert Zervoulakos keineswegs aus dem Blick. Er hat sogar eine im Reclam-Heftchen nicht vorkommende Szene ausgegraben, in der der ominöse "Ernst", den beide Männer partout als Alibi-Existenzen verkörpern wollen, aufgrund von Schulden mit Haft bedroht wird. Ernster kann man die unernsten Verwicklungen kaum nehmen - auch wenn das Augenzwinkern dabei deutlich betont wird.

In Hot Pants und Hirschlederhosen

(...)In dieser sarkastischen Beschreibung des gesellschaftlichen Getriebes ist Wilde alles andere als harmlos. Und noch heute, in Düsseldorf, ist es an manchen Stellen im Parkett verdächtig still.Den Rest machen die Kostüme, die der Regisseur systematisch ins Aberwitzige treiben lässt (Raimund Voigt und Thea Hoffmann-Axthelm). Schließlich ist auch die Enthemmung eins der Themen des Stücks. Von schrillsten Hüten (wir sind in England) bis zur Hirschlederhose, von der (männlichen) Fuchsstola über goldene Hot Pants und vielfarbige Dirndl bis hin zur fast kompletten Nacktheit lässt man hier nichts aus. Oscar hätte seine Freude gehabt.(...)

 

Max Kirschner, Westdeutsche Zeitung

"(...) Als ich Bunbury las, hatte ich Leute vor Augen, die mir über den Weg gelaufen sind." Nicht nur in Düsseldorf gäbe es viele Bunburys, auch in Wien, wo Sarantos Zervoulakos am Max-Reinhardt- Seminar studiert hat und seit sechs Jahren lebt. Deshalb wagt sich der 33 Jahre alte Regisseur jetzt an Oscar Wildes Komödienklassiker. Premiere ist am Freitag im Kleinen Haus. (...)"