Volkstheater Wien
2016
Brooklyn Memoiren
von Neil Simon
Premiere am 22. April 2016
Regie: Sarantos Zervoulakos
Bühne: Thea Hoffmann-Axthelm
Kostüme: Werner Fritz
Video: Nazgol Emami
Dramaturgie: Veronika Maurer
Mit Rainer Galke, Anja Herden, Katharina Klar, Kaspar Locher, Nils Rovira-Muñoz, Seyneb Saleh, Birgit Stöger
Pressestimmen
"Das ist der Clou der Inszenierung: Zervoulakos breitet die Gegenwart mit all ihren Errungenschaften (Smartphone, Fernbedienung etc.) aus und schreibt das Jahr 1938 drüber. Die größte anachronistische Pointe ist das Handycambild, mit dem Sohn Eugene die Aufzeichnungen protokolliert, und das im Insert das Datum 24. 09. 1938 trägt. Dieses lockere Ineinanderschieben der Zeiten hat den Effekt, dass Armut und Migration zwar ganz im Heute lesbar werden, aber mit Verweis auf die historische Dimension, auf eine Zeit, als Europa ein Auswandererkontinent war."
Margarete Affenzeller, Der Standard
"Zervoulakos versteht sich auf Personenführung. Das Spiel ist exakt einstudiert, mit ähnlicher Präzision hat der Regisseur die Figuren konturiert, mit Gespür für die Eigenheiten der Mimen wie ihrer Charaktere. Rainer Galke gibt den leidgeprüften Familienvater, der nach dem Einzug der Verwandten sieben Leute ernähren muss - mithilfe seines Sohns Stanley (Kaspar Locher), der lieber Frauen beglücken und pokern würde. Das aber erlaubt Mutter Kate (Anja Herden) keineswegs. Birgit Stöger entzückt als noch junge Witwe Blanche, die zwischen Selbstmitleid und neuer Hoffnung auf einen Galan schwankt und sich im selbst genähten Goldkleid präsentiert. Fast noch liebevoller zeichnet Katharina Klar den anarchischen Backfisch Laurie, dabei sieht man gar nicht viel von ihr, denn ihr Haar verdeckt, wie das Pubertierende so gern haben, ihr Gesicht."
Barbara Petsch, Die Presse